Vorbehandlung - Initialphase - Hygienephase

Ein guter Start ist wichtig für ein Gelingen der Behandlung. Nicht selten wissen Patienten nichts von der Erkankung, weil sie nicht schmerzt. Oder sie wissen davon, haben aber Angst vor der Behandlung oder glauben nicht, daß sie funktioniert. Vor allem aber sind fast immer jede Menge Bakterien auf den Zähnen vorhanden.

Ursachen für Parodontitis müssen beseitigt werden.
Ursachen für Parodontitis müssen beseitigt werden.

So sieht nicht selten der Anfangsbefund aus. Geschwollenes und gerötetes Zahnfleisch, harte und weiche Beläge, oft auch noch offene Karies, undichte oder abstehende Füllungen und Kronen und dergleichen mehr.

 

Zugegeben, dies hier ist ein Extrembeispiel, aber man kann gut erkennen, um was es geht.

 

Die bakterienhaltigen Beläge müssen entfernt werden. Erst durch die Prophylaxehelferin, dann jeden Tag im Rahmen der Mundhygiene.

So läuft die Vorbehandlung!

Beratung und Aufklärung!

Genau genommen beginnt die Behandlung schon mit der Aufklärung und Beratung. Wir nehmen uns für die Untersuchung und Beratung immer viel Zeit. Die Patienten wissen oft nicht, daß sie ein Problem haben oder können sich nicht vorstellen wie es behandelt werden soll.

 

Die gesamte Behandlung läuft aber nur mit einer sehr guten Mitarbeit des Patienten. Und die gibt es nur, wenn der Patient die Hintergründe kennt und sich zur Mitarbeit motivieren läßt.

 

Dafür haben wir auch diese Internetseite erstellt. So können Sie noch mal nachlesen, was wir in der Praxis besprochen haben.

Dr. Linke berät ausführlich
Dr. Linke berät ausführlich

Wir erklären genau,

 

  • welche Krankheit bei Ihnen vorliegt,
  • was sie beeinflusst,
  • wohin sie führen kann,
  • welche Behandlung notwendig ist,
  • wie sie aussieht,
  • was sie kostet,
  • was ohne Behandlung geschieht,
  • wo die Grenzen der Behandlung sind,
  • und was Sie sonst noch wissen möchten.

Die Prophylaxeassistentin wird aktiv

Äußerst wichtig für das Gelingen der Behandlung und langfristig gute Ergebnisse ist, dass die Patientin bzw. der Patient über die Erkrankung und ihre Entstehung genau Bescheid weiß. Deshalb geben wir uns sehr viel Mühe, alles genau zu erklären und alle Fragen geduldig und richtig zu beantworten.


Nur wer wirklich verstanden hat, was in seinem Mund passiert, kann auf Besserung oder gar Ausheilung der Erkrankung hoffen. Und ist auch motivierbar, jeden Tag zeitraubende Putztechniken anzuwenden. In jeder der drei planmäßigen Sitzungen werden verschiedene wichtige Teilbereiche der Krankheitsentstehung und der Behandlung besprochen.


Ebenso wichtig ist die gründliche Reinigung aller Zahnoberflächen, deren Politur und Fluoridierung. Dies nennt man auch „Professionelle Zahnreinigung“ (PZR). Flächen, die einmal richtig sauber und glatt sind, können auch zu Hause wieder leicht geputzt werden.

 

Dabei werden in diesem Abschnitt der Behandlung nur die leicht und schmerzfrei zugänglichen Bereiche der Zahnflächen gereinigt.

Professionelle Zahnreinigung: alle erreichbaren Beläge werden entfernt
Professionelle Zahnreinigung: alle erreichbaren Beläge werden entfernt

Dann werden geeignete Mundhygienehilfsmittel ausprobiert und deren Funktionsweise gezeigt und geübt. Es nützt nämlich gar nichts, wenn wir z.B. einfach nur sagen würden: „gehen Sie in den Supermarkt und kaufen sich die Zahnbürste so und so und dann legen Sie zu hause mal los...“. Vielmehr müssen wir für jeden Winkel Ihres Gebisses das am besten geeignete Hilfsmittel aussuchen und Ihnen zeigen. Dabei legen wir größten Wert auf Effizienz.


Planmäßig werden drei Sitzungen Vorbehandlung im Abstand von jeweils ca. drei Wochen nötig.

 

Wir brauchen diese Zeiträume um dem entzündeten Zahnfleisch Gelegenheit zu geben, abzuheilen. Denken Sie an einen Splitter, der in Ihrer Haut steckt. Nachdem sie ihn gezogen haben, dauert es ja auch eine Weile, bis die Wunde abgeheilt ist.

 

Dazwischen sind manchmal auch weitere Maßnahmen erforderlich: vielleicht müssen Füllungen erneuert oder poliert werden, oder Zahnzwischenräume müssen so verändert werden, dass Sie die Bürsten einfacher anwenden können. Zähne, die nicht erhalten werden können, sollten während dieser Zeit entfernt werden. Am Ende der Vorbehandlung wird das Ergebnis beurteilt und dokumentiert.

Die Zahnbürste steht für die vielen verschiedenen Hilfsmittel für die häusliche Mundhygiene
Die Zahnbürste steht für die vielen verschiedenen Hilfsmittel für die häusliche Mundhygiene

Die Mitarbeit der Patienten

Wie nun schon mehrfach angemerkt, steht und fällt das Ergebnis, vor allem das Langzeitergebnis der Behandlung mit Ihrer Mitarbeit. Was Sie beitragen können, zeigen wir Ihnen ganz genau. Hier nur einige grundsätzliche Hinweise:

Seien Sie offen für Neues!

Jeder putzt seine Zähne. Jeder putzt nach seiner alten Gewohnheit. Wir sehen aber immer wieder, daß dabei nicht alle Zahnflächen erreicht und gesäubert werden. Vor allem in den Zahnzwischenräumen, auf den Innenseiten der Zähne und in den vorhandenen Taschen finden sich die gefährlichen Zahnbeläge.

Wir zeigen Ihnen sinnvolle und effiziente Techniken. Versuchen Sie, sie umzusetzen und sagen Sie uns, wenn es Probleme damit gibt. Es gibt immer Lösungen.

Schauen Sie in Ihren Mund!

Sehen Sie mit eigenen Augen, was dort los ist. Wir zeigen Ihnen in der Praxis, worauf es ankommt. Erkennen Sie gesundes und krankes Zahnfleisch? Können Sie die Zahnzwischenräume finden? Haben Sie genug Licht und ggf. Ihre Lesebrille im Badezimmer? Haben Sie vielleicht einen Kosmetik- oder Rasierspiegel? Wenn nicht, ist das eine äußerst lohnenswerte Anschaffung! Kontrollieren Sie sich selbst. Fühlen Sie mit der Zunge die glatten Zahnflächen? Können Sie noch Beläge sehen?

Kontrollieren Sie sich selbst
Foto: prodente e.V.

 

 

 

 

 

Fahren Sie nach dem Zähneputzen mit Ihrer Zunge über die Zähne. Können sie noch raue Stellen finden? Putzen Sie nach oder sprechen mit der Prophylaxehelferin darüber.

Verwenden Sie gutes Werkzeug!

Jeder Handwerker weiß, daß gute Arbeit nur mit gutem Werkzeug und Material gelingen kann. Am Werkzeug sparen heißt, sich die Arbeit zu erschweren und das Ergebnis zu verschlechtern.

Auch für eine gute Mundhygiene brauchen Sie das richtige Werkzeug. Dabei gibt es keine allgemeingültigen Empfehlungen und das Teuerste ist nicht immer das Beste. Unsere Mitarbeiterinnen erarbeiten mit Ihnen, welche Hilfsmittel für Sie am günstigsten sind - sowohl in der Anwendung als auch in der Anschaffung.

Rauchen und Parodontitis - Leben Sie gesund!

Wie Sie gelesen haben, spielen bei der Entstehung von parodontalen Schäden auch andere Sachen eine Rolle. Wie zum Beispiel das Rauchen. Zwar stimmt es, daß die Parodontitis nicht alleine deshalb abheilt, weil Sie das Rauchen aufgeben. Aber der Effekt der anderen Maßnahmen ist viel deutlicher zu sehen und vor allem: das Lanzeitergebnis wird besser. Bedenken Sie, daß Sie erst nach 10 Jahren ohne Rauchen im Zusammenhang mit Parodontologie als Nichtraucher gelten. Bedenken Sie auch, daß jede einzelne Zigarette Ihnen Schaden zufügt, der nicht mehr rückgängig zu machen ist und sich im Laufe der Jahre anhäuft.

Versuchen Sie auch, der Plaquebildung entgegenzutreten. Einfacher, als sie dauernd zu entfernen, ist es, ihr Wachstum einzudämmen. Dies kann durch das Vermeiden häufiger Zwischenmahlzeiten geschehen. Fast überall ist Zucker enthalten, der das Plaquewachstum stark begünstigt.

Halten Sie durch!

Lassen sie sich von Rückschlägen und Problemen nicht unterkriegen. Nicht immer fällt es leicht, neue Gewohnheiten einzuüben, manchmal fehlt die Geschicklichkeit. Aber: Übung macht Meister! Und: Wollen ist Können! Deshalb geben wir uns große Mühe, Sie zu motivieren, zu "coachen".

 

Und Sie werden sehen, daß es auf die Dauer doch was bringt...!

Ende Phase 1 - der Parodontalstatus

Nach ca. drei Sitzungen Vorbehandlung bei der Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin hat sich der Zustand des Parodontes meisten schon sehr stark verbessert. Nun wird ein erster großer Parodontalbefund erhoben. Alle Zähne werden sehr genau untersucht und alles Zahnfleisch vermessen. Die Befunde werden in dem sogenannten Parodontalstatus zusammengefasst. Zusammen mit dem klinischen Befund und dem Röntgenbild können wir den Zustand, den Behandlungsbedarf und die Erfolgsaussichten weiterer Maßnahmen erkennen und mit Ihnen besprechen.

 

Denn erst jetzt zeigt Ihr Parodont seinen wahren Zustand. Vorher war er noch von der akuten Schwellung und den Belägen verschleiert und wir hätten Sie womöglich fälschlicherweise als zu krank eingestuft.

 

Am Ende eines weiteren Beratungsgespräches steht der Plan für die sogenannte Hauptbehandlung.

Detaillierte Befunde und gute Dokumentation mit Unterstützung durch EDV
Beispielhaft: detaillierte Befunde und gute Dokumentation mit Unterstützung durch EDV